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Die Technik des Vergoldens mit Blattmetallen besteht in der heute noch praktizierten Form mehr als ein Jahrtausend. Zu den verarbeiteten Metallen gehören neben Gold in verschiedenen Legierungen auch Silber, Platin, Messing, Kupfer und Aluminium. Je nach Untergrund (Holz, Stuck, Metall, Stein, Papier, Kunststoff) variieren die Verfahren, das Blattmetall an die Oberfläche zu binden.

Die weitaus aufwändigste Methode, die Polimentvergoldung, führt nach einem bis zu 20 Schichten umfassenden Untergrundaufbau aus Leim, Kreide und feiner Tonerde, dem Poliment, zu einem optischen Eindruck, der dem massiven Golds entspricht. Gesteigert wird die täuschende Wirkung durch Techniken wie Gravuren oder Radierungen, mit denen kostbare Goldbrokatstoffe imitiert werden können.

Vergoldungen in Verbindung mit Farbfassungen an Figuren erreichten in der Spätgotik eine besondere künstlerische Qualität.

Das 17. Jahrhundert brachte schließlich prunkvollste Raumfassungen einschließlich des Mobiliars in Gold und Farbe hervor, die sich noch heute in zahlreichen Kirchen und Schlössern widerspiegeln. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde vergoldetes Mobiliar auch in bürgerlichen Wohnräumen beliebt.

Zum Berufsbild des Vergolders gehören die Anwendung von Schmucktechniken wie zum Beispiel Punzierungen und Musierungen oder das Erstellen von Verzierungen in Vergoldermasse, aber auch das Ausführen von Weißfassungen und Farbfassungen sowie historischer Maltechniken wie Maserierungen (Holzimitaiton), Marmorierungen (Steinimitation), Schablonierungen und die Schriftenmalerei.

Kirstin Erbguth, Vergoldermeisterin | erbguth@luene-gold.de